Better together!

Vom kleinen Projektmanagement bis zur großen Strategieentwicklung: Wirklich nachhaltige Ideen entstehen meist im Austausch mit anderen. Aber was macht ein gutes Team zu einem erfolgreichen Team?

Text: Christina Mothwurf

No man is an island, sagt man. Und dass wir Menschen Beziehungswesen sind, zeigt sich auch im beruflichen Umfeld. Denn nicht ohne Grund gilt in der Personalsuche der Faktor Teamfähigkeit zumeist als Voraussetzung. Doch Vorsicht ist auch hier geboten, schließlich können zu viele Köche schnell den Brei verderben. Eine erfolgreiche Teamzusammensetzung hängt auch stark von einzelnen Persönlichkeitstypen ab, denn nicht jeder arbeitet immer und ausschließlich gerne in Teams. Deshalb gibt es bei der Wahl des richtigen Personals einiges zu beachten, damit das gemeinsame Werkeln fruchtet.

Das Ziel vor Augen.

Nur ein gemeinsames Ziel schafft die Basis für erfolgreiche Teamarbeit. Wenn alle die Marschrichtung kennen, ist die Wahrscheinlichkeit deutlich geringer, dass sich zwischenzeitlich jemand verrennt. Klingt logisch, oder? Damit das im Arbeitsalltag aber auch funktioniert, müssen Ziele klar definiert werden. Hier ist die „smarte“ Formulierung hilfreich: Ziele müssen demnach spezifisch, messbar, aktiv beeinflussbar, realistisch und terminiert sein. Wenn die Zwischenschritte gemeinsam definiert und Milestones auch gefeiert werden, behalten nicht nur alle den Überblick – auch die Motivation kommt nicht zu kurz.

Klare Kommunikation.

Apropos Motivation: Damit die dauerhaft erhalten bleibt, braucht es wertschätzende Kommunikation auf Augenhöhe. Schon im Vorhinein müssen sich Führungskräfte darüber im Klaren sein, wer im Team welche Aufgabe übernimmt – Grenzen und Wünsche sollen und müssen von den einzelnen Mitgliedern offen und klar kommuniziert werden. Introvertierte Mitarbeiter sind so vielleicht eher für organisatorische Aufgaben innerhalb des Teams geeignet, während andere gerne das Zepter übernehmen, wenn es um die Präsentation der Ergebnisse geht. Im Voraus klar zu kommunizieren, wer welche Agenden übernimmt, schafft Transparenz und beugt Missverständnissen und Konflikten vor. Der Blick auf die individuellen Fähigkeiten der einzelnen Mitglieder ist hier der Schlüssel zum Teamerfolg. Und wenn’s wirklich mal kracht, sollte dem Konflikt auch genügend Raum gegeben werden (Anm. der Redaktion: Zum Thema Konfliktmanagement gibt es im forum.ksv 3/2021 eine Story).

Einer für alle, alle für einen.

Mein Tanzbereich, dein Tanzbereich: Wer in einem Team erfolgreich arbeiten will, stößt mit einem „Das geht mich nichts an“ eher auf taube Ohren. Gut so, schließlich braucht es ein gemeinsames Verantwortungsgefühl für die Zielerreichung, sonst gerät die Dynamik ordentlich ins Wanken. Klare Strukturen sind das A und O: Damit jeder mit voller Aufmerksamkeit im Boot sitzt, sollte der wertschätzende und verantwortungsvolle Umgang schon im Voraus geregelt sein. Während der Kollege im Teammeeting den Status quo erläutert, noch kurz die E-Mails checken oder einen vermeintlich dringenden Anruf entgegennehmen sind dabei absolute No-Gos.

Reine Chefsache?

Lean Management hin oder her – natürlich muss auch innerhalb eines Teams jemand den Überblick behalten. Streng hierarchisch aufgesetzte Teams bringen allerdings eher Nachteile mit sich, weil dadurch tendenziell individuelle Einzelziele im Fokus stehen statt des großen Ganzen. Innerhalb von Projekten lohnt es sich daher, den Chefsessel rotieren zu lassen. In unterschiedlichen Projektphasen hat so immer eine andere Person den Team Lead. Das stärkt nicht nur das Verantwortungsgefühl, sondern schafft neue Perspektiven, die für den Projekterfolg wesentlich sind. Und weil wir gerade von Perspektiven sprechen: In Zeiten, wo Diversity in aller Munde ist, schafft eine möglichst bunte Zusammensetzung die Voraussetzung für wirkliche Innovationen – deshalb können Mitarbeiter aus unterschiedlichen Fachbereichen ganz neue Ideen liefern, die vorher vielleicht gar nicht sichtbar waren.

Feedback im Fokus.

Ganz egal, ob es sich um ein zeitlich begrenztes Projektteam handelt oder um eine längerfristige Zusammenarbeit: Damit sich ein Team erfolgreich weiterentwickeln kann, ist Feedback wesentlich. Was ist gut gelaufen? Wo können wir uns gemeinsam noch verbessern? Welche Stolpersteine können wir beim nächsten Mal vermeiden? Neben der altbekannten Sandwich-Methode (positives Feedback, negatives Feedback, positives Feedback) können Teams auch Folgendes ausprobieren: In Zweiergruppen 15 Minuten bei einem Spaziergang über das Projekt austauschen, einen oder maximal zwei Punkte nennen, die nicht so gut gelaufen sind oder die noch entwickelt werden müssen, und mindestens drei Dinge, auf die man mit Erfolg zurückblicken kann. Je nach Teamgröße immer wieder abwechseln und im Anschluss gemeinsam die Ergebnisse reflektieren. Durch die Bewegung wird nicht nur die Wahrnehmung geschärft, auch komplexe Sachverhalte oder Konflikte lassen sich so deutlich effizienter verarbeiten. Und das Beste daran: All diese Dinge lassen sich nicht nur im Team besser umsetzen, sondern stärken auch das Gemeinschafts- und Zugehörigkeitsgefühl innerhalb der Gruppe. Schön, wenn alle Musketiere an einem Strang ziehen, oder? 

 

High Five für ein erfolgreiches Team

  • Zielformulierung: Wenn alle an einem Strang ziehen sollen, braucht es ein klares Bild der gemeinsamen Vision.
  • Klartext reden: Kommunikation auf Augenhöhe stärkt das Zusammengehörigkeitsgefühl.
  • Bereiche regeln: Welches Teammitglied ist wofür zuständig? Je nach Stärken der Mitglieder gibt es unterschiedliche Einsatzmöglichkeiten.
  • Alle in einem Boot: Im Team sind alle für den Erfolg verantwortlich, rotierende Team Leads schaffen neue Perspektiven.
  • Feedback is king: Damit sich Teams erfolgreich weiterentwickeln können, braucht es regelmäßiges Feedback.