KSV1870 Pressekonferenz: gegenteiliger Trend bei Insolvenzen


Hier geht's zu den finalen Zahlen:

 

Wien, 24.06.2014

UNTERNEHMENSINSOLVENZEN

Das 1. Halbjahr 2014 verzeichnet mit 1.650 betroffenen Unternehmen (Hochrechnung) einen leichten Zuwachs von nicht ganz 1 % bei der Anzahl der eröffneten Insolvenzen. Die Verbindlichkeiten von EUR 1.067 Mio. liegen um fast 7 % unter jenen des Vergleichszeitraums 2013, auch die Zahl der betroffenen Arbeitnehmer ging leicht zurück (Vorjahreswerte exklusive Alpine).
 
In den Bundesländern zeigt sich eine uneinheitliche Entwicklung: Burgenland und Kärnten verzeichnen zweistellige Rückgänge, Vorarlberg und Steiermark hingegen zweistellige Zuwächse. Bei Wien, Nieder- und Oberösterreich ist das Ergebnis ein Nullsaldo.
 

Unternehmensinsolvenzen I. Halbjahr 2014 2014 2013 Veränderung
Eröffnete Insolvenzen 1.650 1.639 + 0,7 %
Nichteröffnete Insolvenzverfahren
(mangels kostendeckenden Vermögens)
1.199 1.180 + 1,6 %
Gesamtinsolvenzen 2.849 2.819 + 1,1 %
Geschätzte Insolvenzverbindlichkeiten in EUR 1.067 Mio. 3.746 Mio. - 71,5 %
Insolvenzverbindlichkeiten ohne Alpine Bau *) 1.067 Mio. 1.146 Mio. - 6,9 %

*) Alpine Bau GmbH wurde in der Halbjahresstatistik mit Verbindlichkeiten von vorerst EUR 2,6 Mrd. eingestellt. Derzeit sind allerdings angemeldet ca. EUR 3,4 Mrd.

Lesen Sie weiter die vollständige Analyse zu den Unternehmensinsolvenzen inklusive ausfürhlichem Expertenkommentar:

140624_ksv1870_pa_insolvenzstatistik-unternehmen_hj1-2014_hr.pdf


PRIVATKONKURSE

Im ersten Halbjahr wurde über 4.279 Personen (Hochrechnung) ein gerichtliches Insolvenzverfahren eröffnet. Damit gingen die Privatkonkurse österreichweit um mehr als 9 % gegenüber dem ersten Halbjahr 2013 zurück. Aller Voraussicht nach wird 2014 das dritte Jahr in Serie sein, in dem die Schuldenregulierungen rückläufig sind.
 
Die Verbindlichkeiten nahmen sogar um 13 % gegenüber dem Vergleichszeitraum 2013 ab. Die Schulden der Privatkonkursanten betrugen durchschnittlich EUR 114.500. Immer wieder ist darauf hinzuweisen, dass mit ca. 28 % ein immer noch wesentlicher Anteil der Schuldner ehemals selbständig war und mit Schulden eines gescheiterten Unternehmens in die Regulierung geht. Während also echte Private durchschnittlich ca. EUR 58.000 an Schulden verzeichnen, machten die Verbindlichkeiten aller ehemals Selbstständigen im Durchschnitt EUR 260.000 aus. Es hatten z. B. 28 Schuldner Verbindlichkeiten von über einer Million. Insgesamt hatten diese 28 Personen knapp über EUR 60 Mio. Schulden.
 

Privatkonkurse I. Halbjahr 2014 2014 2013 Veränderung
Eröffnete Schuldenregulierungsverfahren 4.279 4.706 - 9,1 %
Geschätzte Insolvenzverbindlichkeiten 490 Mio. 566 Mio. - 13,4 %

Lesen Sie weiter die vollständige Analyse zu den Privatinsolvenzen inklusive ausfürhlichem Expertenkommentar:

140624_ksv1870_pa_insolvenzstatistik-private_hj1-2014_hr.pdf


Für den Inhalt verantwortlich:
Dr. Hans-Georg Kantner