Basisdaten
- 7745343
- Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung
- 196110A
- Strohboid GmbH
- Schuldner
- LG-Graz
- 27S154/24k
- 26.11.2024; 10:35; Zimmer 230/Saal L
- Prüfungs- und Berichtstagsatzung
- 10.12.2024; 10:30; Zimmer 230/Saal L
- Sanierungsplantagsatzung und nachträgliche Prüfungstagsatzung
- Mag. Harald Johannes Schlager Rechtsanwalt
-
100% Fertighaus- und Hallenerzeugung
- Man arbeitet als Holzbaugewerbetreibender, eingeschränkt auf die Herstellung von ungedämmten Holzgitterschalen.
- 2018
- FN 488599 d
- ATU73175556
- 21379114
- 31.12.2022
Presseinformation
• Gegenstand des Unternehmens
In Österreich werden nachhaltige, hochwertige Mountain Chalets, Pavillons, Lounges und Glampings hergestellt und diese weltweit verkauft. Die Produktion ist in Theresienfeld situiert.
• Geschäftsführer:
Maximilian Schade
Dipl.-Ing. Fritz Walter
• Gesellschafter:
Maximilian Schade (25,25 %)
Dipl.-Ing. Fritz Walter (25,25 %)
TW Invest GmbH (49,50 %)
• Gläubiger: ca. 117
• Dienstnehmer: 21
• Passiva: rd. EUR 3.200.000,---
• Aktiva: rd. EUR 367.000,-- (freies Vermögen)
Sanierungsplan:
Die Insolvenzgläubiger erhalten eine Quote von 20 % ihrer Forderungen, zahlbar binnen 24 Monaten nach Annahme des Sanierungsplans, nicht jedoch vor rechtskräftiger Bestätigung des Sanierungsplans.
Dabei handelt es sich um das gesetzliche Mindestangebot. Ob, bzw. in welcher Weise eine Verbesserung möglich ist, wird der KSV1870 in Zusammenarbeit mit dem zu bestellenden Insolvenzverwalter prüfen.
Insolvenzursachen (lt. Schuldnerangaben):
Die schuldnerische Gesellschaft verkauft seit 2018, zu Beginn vorwiegend in Österreich und Europa, Mountain Chalets, Pavillons, Lounges und Glampings. In den letzten Monaten hat die Antragstellerin ihren Auftragsmarkt nach Nordamerika verlagert.
Strategisch war das Unternehmen seit seiner Gründung auf Wachstum ausgerichtet. Die da-für notendigen Anlaufinvestitionen wurden im Wesentlichen dadurch finanziert, dass seitens der Gründer und nunmehrigen Gesellschaftergeschäftsführer auf Gesellschafterebene Investoren in das Unternehmen genommen wurden. Die Kunden sind insbesondere Beherbergungs- und Tourismusbetriebe sowie Eventveranstalter. Diese Branche war von der im letzten Jahr eingetretenen Rezession mit am stärksten betroffen und wurden Investitionen in diesen Bereichen faktisch eingestellt. Hinsichtlich der Produkte der Antragstellerin kann man von einer deutlichen Konjunkturabkühlung ab 2023 mit einem Umsatzeinbruch ab 2024 in Europa sprechen.
Wenngleich man einen neuen Absatzmarkt in Nordamerika erschließen konnte, hat die umsatzschwache Phase zwischen dem Einbruch des europäischen Marktes und dem Anlaufen des Nordamerika-Geschäfts sich auf die Liquiditätsdecke der Gesellschaft empfindlich ausgewirkt. Letztlich zeigte sich Ende August, das erwartete Aufträge aus den USA – insbesondere ein Auftrag mit siebenstelligem Umsatzvolumen – sich in Richtung Ende 2024 verzögern werden. Diese Liquiditätslücke konnte von der schuldnerischen Gesellschaft kurzfristig nicht abgefangen werden, sodass die Zahlungsunfähigkeit eingetreten ist.
Weitere verfahrensrelevante Daten:
Die Antragstellerin wurde mit Gesellschaftsvertrag vom 20.03.2018 gegründet.
Die Fortführung des schuldnerischen Unternehmens ist beabsichtigt und es wurden bereits Restrukturierungsmaßnahmen eingeleitet. Das Erfordernis für die Erfüllung der Sanierungsplanquote soll aus den vorhandenen Barmitteln und durch die Erzielung laufender Umsätze aus dem Produktverkauf aufgebracht werden
„Der Insolvenzverwalter wird nunmehr zu prüfen haben, ob eine Fortführung im Interesse der Gläubiger liegt und der vorgelegte Sanierungsplan eingehalten werden kann“, so René Jonke, Leiter Region Süd.