Insolvenz: "ALPHAGOLD" Schmuck- und Uhrenvertriebsgesellschaft m.b.H.

Letztes Update: 06.05.2024 |

Basisdaten

  • 323815
  • Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung
  • 192156
  • "ALPHAGOLD" Schmuck- und Uhrenvertriebsgesellschaft m.b.H. Filialen in Österreich und Deutschland
  • Schuldner
  • LG-Linz
  • 17S25/24m
  • 12.04.2024; 11:00; Saal 522
  • 1. Gläubigerversammlung, Prüfungstagsatzung und Berichtstagsatzung
  • 14.05.2024; 10:00; Saal 522
  • Sanierungsplantagsatzung und nachträgliche Prüfungstagsatzung
  • Dr. Norbert Mooseder Rechtsanwalt
  • Mag. Christopher Schuster Rechtsanwalt
  • 100% Einzelhandel mit Uhren und Schmuck
  • Betrieben wird der Einzelhandel mit Uhren und Schmuck. Diesbezüglich unterhält man ein umfangreiches Filialnetz, wobei man an den verschiedenen Standorten vielfach auch unter unterschiedlichen Markennamen (zB. LE CLOU, Juwelier Reiter) firmiert.
  • 1990
  • FN 88466 y
  • ATU23271000
  • 1450166
  • 31.12.2022

Presseinformation

Gegenstand des Unternehmens: Das 33-jährige Traditionsunternehmen betreibt mit seinen Marken „Le Clou“ und „Juwelier Reiter“ ein Netz von 32 Filialen im Schmuck- und Uhrenhandel an Hochfrequenzstandorten in Shopping Centern in Österreich und 2 Filialen in Deutschland 

Gesellschafter: Dr. Gerbert Schwaighofer, Dkfm. Sebastian Breyer, Dr. Niklas Fuchshuber

Geschäftsführer: Dr. Niklas Fuchshuber

Betroffene Dienstnehmer: 108 (101 in Österreich, 7 in Deutschland)

Betroffene Gläubiger: 183

Aktiva: rd. 613.000,- Euro (freies Vermögen)

Passiva: rd. 7,95 Millionen Euro

Insolvenzursache (lt. Schuldnerangaben): Ab dem Jahr 2015 veränderten sich die Rahmenbedingungen für den Filialeinzelhandel, vor allem aufgrund der Digitalisierung. Da bereits damals mehrere Interessenten am Erwerb der attraktiven Filialstruktur der Antragstellerin vorhanden waren, hat man die Filialstruktur im Wesentlichen beibehalten, so die Schuldnerin in ihrem Antrag.

Durch die Corona-Pandemie wurde der „nicht systemrelevante“ Einzelhandel und damit auch der Handel von Uhren und Schmuckwaren stark gefordert. Die Corona-Lockdowns und sonstigen Maßnahmen in den Hauptsaisonen 2020 und 2021, stellten eine große Herausforderung für die Schuldnerin dar. Zur Sicherung der finanziellen Stabilität wurden von der Antragstellerin Corona-Beihilfen und -Stundungen in Anspruch genommen. Diese Beihilfen mussten für vereinbarte Kredittilgungen gegenüber der Hausbank herangezogen werden und standen dem Unternehmen der Antragstellerin für die Finanzierung des weiteren operativen Geschäftsbetriebes im Wesentlichen nicht zur Verfügung.

Ungeachtet der Tatsache, dass die Kunden beim Einzelhandel nach Beendigung der Pandemie nicht den Rücken gekehrt haben, sondern die Wiedereröffnungen mit deutlichem Konsumzuspruch begrüßten, hat das Unternehmen der Antragstellerin alle notwendigen Restrukturierungsmaßnahmen eingeleitet, so die Schuldnerin. Die Filialstruktur sei an die geänderten wirtschaftlichen Herausforderungen angepasst worden und die Geschäftsführung habe für wesentliche Kosteneinsparungsmaßnahmen im Bereich der Verwaltung gesorgt.

Die Verluste aus der Corona-Zeit waren aber so hoch, dass die Hausbank der Schuldnerin schließlich vor kurzem die offenen Kredite fällig stellte, weshalb man die Zahlungsunfähigkeit eingestehen und diesen Insolvenzantrag stellen musste.

Sanierung:  Man beabsichtigt die Fortführung des Unternehmens und die Finanzierung der 20%igen Sanierungsplanquote durch diese Fortführung und Hilfe von österreichischen und internationalen Investoren.  

Der Insolvenzverwalter wird prüfen, ob die Fortführung ohne weitere Verluste für die Gläubiger gewährleistet werden kann. 

„Wir werden eine positive Fortführungsrechnung und entsprechende Nachweise zur Finanzierbarkeit des angebotenen Sanierungsplanes verlangen“, so Alexander Meinschad vom KSV1870, der die Gläubiger vertritt.

Weitere verfahrensrelevante Daten: Die Angaben des schuldnerischen Unternehmens konnten in der kurzen Zeit vom KSV1870 noch nicht ausreichend überprüft werden.
Insolvenzverwaltung: 

Schritt eins

Voraussichtliche Kosten berechnen

Schritt zwei

Auftragsdaten erfassen

Schritt drei

Daten prüfen und bestätigen - fertig!

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