Basisdaten
- 7490006
- 192293
- VIITA Watches GmbH Entwicklung und Vertrieb von Smart-Watches
- Schuldner
- LG-Linz
- 17S36/24d
- 23.04.2024; 10:40; Saal 522
- 1. Gläubigerversammlung, Prüfungstagsatzung und Berichtstagsatzung
- 24.05.2024; 10:00; Saal 522
- Sanierungsplantagsatzung und nachträgliche Prüfungstagsatzung
- Dr. Thomas Zeitler Rechtsanwalt
-
50% Ateliers für Textil-, Schmuck-, Grafik- u. ä. Design
50% Großhandel mit Uhren und Schmuck - zuletzt: Betrieben wird die Entwicklung und Vertrieb von Smart-Watches.
- 2017
- FN 468994 y
- ATU72194948
- 20231857
- 31.01.2023
Presseinformation
Am 21.2.2024 wurde über das Vermögen der
VIITA Watches GmbH, 4050 Traun, Johann-Roithner-Strasse 131
ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung am Landesgericht Linz eröffnet.
Gegenstand des Unternehmens: Herstellung, Entwicklung und Vertrieb von Smartwatches
Gesellschafter: Bernhard Leisch, Klemens Stutzenstein, Viita Holding GmbH, Max Walchshofer
Geschäftsführer: Martin Franz Konrad
Betroffene Dienstnehmer: 16
Betroffene Gläubiger: 30
Aktiva: dzt. noch unbekannt
Passiva: rd. 5,5 Millionen Euro
Ab sofort können Gläubigerforderungen über den KSV1870, der die Gläubiger vertritt, bis zum 9.4.2024 angemeldet werden. Mail: insolvenz.linz@ksv.at
Die 2017 gegründete Schuldnerin stellte hochwertige Smartwatches her, die man ab 2021 sogar durch einen Kooperationsvertrag mit dem Luxusautohersteller Bugatti unter dessen Branding vertreiben konnte. Anfangs machte man aber aufgrund von Qualitätsproblemen erhebliche Verluste. Zudem musste man erhebliche Summen als Forschungsaufwand verbuchen.
Laut dem eigenen Insolvenzantrag war man noch im Geschäftsjahr 2022/23 (per 31.1.2023) nicht überschuldet, musste dann im nächsten Geschäftsjahr aber erhebliche Verluste hinnehmen. Grund dafür waren Änderungen im Anzeige- und Suchalgorithmus bei META (ehemals Facebook), wodurch man sein Zielpublikum nur mehr eingeschränkt erreichen konnte. Weitere Ursachen für die Insolvenzantragstellung seien ein bereits im Jahr 2022 beantragter - aber noch nicht erhaltener - Verlustausgleich von 340.000,- Euro bei der Covid-19-Finanzierungsagentur des Bundes und die plötzliche Übermittlung eines Rückstandsausweises der ÖGK inklusive eines anschließenden Insolvenzantrages der Gesundheitskasse gewesen.
Man beabsichtigt nunmehr eine Sanierung im Zuge derer man seinen Insolvenzgläubigern einen Sanierungsplan von 20 %, zahlbar in 3 gleichen Raten, binnen 3, 12 und 24 Monaten, jeweils ab Annahme des Sanierungsplanes anbietet.
Dessen Finanzierung soll über die Fortführung des Unternehmens erreicht werden. Nach den Problemen bei META gelang es, die Uhren auf der Verkaufsseite von Bugatti zu vertreiben, wodurch man sich in den nächsten Monaten erhebliche Zugewinne erwartet. Dies allein schon aufgrund der Tatsache, dass Bugatti über 26 Millionen Follower hat, während der Schuldnerin nur 23.000 Menschen folgten. Zudem habe das eigene Warenlager einen Wert von über 1,5 Millionen Euro, so die Schuldnerin in ihrem Insolvenzantrag.
Der Insolvenzverwalter wird begutachten, ob die Fortführung ohne weitere Verluste für die Gläubiger gewährleistet werden kann. „Wir werden die vorhandene Fortführungsrechnung prüfen und entsprechende Nachweise zur Finanzierbarkeit des Sanierungsplanes verlangen“, so Alexander Meinschad vom KSV1870, der die Gläubiger vertritt.
Zum Insolvenzverwalter wurde Dr. Thomas Zeitler, Rechtsanwalt in 4020 Linz, bestellt.
Die erste Gläubigerversammlung und Prüfungstagsatzung findet am 23.4.2024 am Landesgericht Linz statt.
Am 24.5.2024 werden die Gläubiger am Landesgericht Linz über den beantragten Sanierungsplan verhandeln und abstimmen.
Die Angaben des schuldnerischen Unternehmens konnten in der kurzen Zeit vom KSV1870 noch nicht ausreichend überprüft werden.
Linz, 21.2.2024