Sanierungsverfahren: Canycom Vertriebs GmbH

Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung am Landesgericht Graz beantragt


Am 26.4.2024 hat die Firma

Canycom Vetriebs GmbH
Bad Gams 13, 8524 Deutschlandsberg

ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung am Landesgericht für Zivilrechtssachen Graz beantragt.

•    Gegenstand des Unternehmens
Handel mit Land- und Baumaschinen sowie Motoristik und deren Bestandteile und Zubehör, Betrieb eines Traktor-Cafe

•    Geschäftsführer: Ing. René Swen Horvath

•    Gesellschafter: Ing. René Swen Horvath (100 %)

•    Gläubiger:  ca. 54

•    Dienstnehmer:  6

•    Passiva: rd. EUR 900.000,--

•    Aktiva: rd. EUR 100.000,-- zu Zerschlagungswerten

Sanierungsplan:
Das Unternehmen bietet eine Sanierungsplanquote von 20 %, zahlbar innerhalb von 2 Jahren vom Tag der Annahme des Sanierungsplanvorschlages an.

Dabei handelt es sich um das gesetzliche Mindestangebot. Ob, bzw. in welcher Weise eine Verbesserung möglich ist, wird der KSV1870 in Zusammenarbeit mit dem zu bestellenden Insolvenzverwalter prüfen.

Insolvenzursachen (lt. Schuldnerangaben): 
Die Antragstellerin hat mit Canycom Japan begonnen, landwirtschaftliche Produkte zu vertreiben. Um das Geschäft auszubauen, wurden auch andere Produkte gehandelt.

2020 wurde die Antragstellerin Vertriebspartner für Solis (indische Traktoren) für Steiermark, Kärnten und Burgenland. Gebrauchtprodukte wurden von diversen Marken gehandelt. Seit 2021 ist auch ein Vertriebsvertrag für Kress (Akkugeräte) begründet worden.

Im Eröffnungsantrag wurde angeführt, dass die Probleme mit dem Vertrieb indischer Produkte begonnen haben. Anfangs waren diese Produkte in Europa schwer typisierbar. Der Einkauf musste finanziert werden, die Zahlungseingänge der Kunden scheiterten jedoch an den fehlenden bzw. verspäteten richtigen COC-Papieren. Später kamen technische Probleme dazu, was neben Auslieferungsproblemen zu einem erhöhten Service und Reparaturaufwand geführt hat.

Neben dem Handelsgeschäft und der Landmaschinenwerkstatt wird von Anbeginn an auch ein „Traktor-Cafe“ betrieben. Bei Corona-Ausbruch brach dieses Geschäftsfeld vollkommen ein und wurden keine Förderungen gewährt, da das Cafe Teil des Handelsgeschäftes war.

Weitere verfahrensrelevante Daten:
Die Antragstellerin wurde mit Errichtungserklärung vom 6.3.2017 gegründet.

Die Antragstellerin beabsichtigt die Fortführung des Unternehmens sowie eine Sanierung über Abschluss eines Sanierungsplanes.

Der zu bestellende Insolvenzverwalter wird das Ansinnen der Canycom Vetriebs GmbH zu prüfen haben, ohne dass ein weiterer Ausfall für die Gläubiger droht.

Der KSV1870 bietet allen Gläubigern an, sie in diesem Fall zu vertreten.

Graz, 26.04.2024

Rückfragen: 

Mag. (FH) Herma Jonke
Referentin Insolvenz Graz
Telefon 050 1870-2032, e-mail: jonke.herma@ksv.at