HST Automotive GmbH insolvent

Großinsolvenz: Konkursverfahren beim Landesgericht Linz beantragt und wurde bereits heute eröffnet.

Link zur Eröffnung und Forderungsanmeldung.


Am 07.02.2024 wurde über das Vermögen der

HST Automotive GmbH, 4050 Traun, Egger-Lienz-Straße 10

das Konkursverfahren am Landesgericht Linz beantragt.

•    Gegenstand des Unternehmens: Montage von Elektroanlagen und der Sondermaschinenbau

•    Gesellschafter: Roland Paul

•    Geschäftsführer: Roland Paul

•    Betroffene Dienstnehmer: 18

•    Aktiva: rd. EUR 186.000,00 (frei verfügbares Aktivvermögen zu Zerschlagungswerten)

•    Passiva: rd. EUR 6,6 Mio. (inkl. Nachrangiger Forderungen)

Ab sofort können Gläubigerforderungen über den KSV1870 angemeldet werden. Mail: insolvenz.linz@ksv.at 

Die Gesellschaft wurde 2008 gegründet. Wie der KSV1870 mitteilt ist die Antragstellerin im Bereich der Industrieanlagen-Automatisierung tätig. Lag anfangs der Fokus noch in der Entwicklung und Herstellung einzelner Komponenten, so war es der Schuldnerin ab 2018 möglich Gesamtanlagen im Bereich des Sondermaschinenbaus anzubieten.

Hauptsächliches Absatzgebiet ist der Raum Oberösterreich, aber auch anderen Bundesländern und Deutschland.

Als Ursachen des Vermögensverfalls ist der kosten- und ressourcenintensive Aufbau der neuen Strukturen anzuführen. Dazu gehörten die Erhöhung des Personalstandes, die Erweiterung der Betriebsräumlichkeiten sowie die Anschaffung neuer Werkzeuge, Arbeitsmittel und Softwarelizenzen. Auf Grund der Erweiterung des Tätigkeitsbereichs konnte die Betriebsleistung von 2017 auf 2022 mehr als verdoppelt werden. Es konnten allerdings trotz der hohen Betriebsleistung nur bescheidene Jahrsüberschüsse erwirtschaftet werden.

Während der COVID-19-Pandemie erhielt die Antragstellerin weniger Aufträge und litt ebenso unter den teilweise unterbrochenen Lieferketten. Das und Fehlkalkulationen sowie Aufwandsunterschätzungen einzelner Projekte führte zu Liquiditätsproblemen.
Um einen Turnaround einzuleiten, wurde Anfang 2023 mit externen Beratern ein Restrukturierungskonzept erarbeitet. Eine stille Gesellschafterin stockte das nachrangige Darlehen auf. Leider ging das Konzept nicht auf, da einige ursprünglich avisierte Großaufträge im Volumen von 3,9 Mio. überraschend nicht erteilt oder verschoben wurden. Begründet wurde dies mit der wirtschaftlichen Ungewissheit am Anlagenmarkt und den hohen Finanzierungskosten.

Somit war die Antragstellerin nicht mehr in der Lage ihre Verbindlichkeiten zu erfüllen und ist die Zahlungsunfähigkeit  eingetreten.

Eine Sanierung des Unternehmens ist nicht geplant, wie der KSV1870 mitteilt.

Die Angaben des schuldnerischen Unternehmens konnten in der kurzen Zeit vom KSV1870 noch nicht ausreichend überprüft werden.


Linz, 07.02.2024

Rückfragenhinweis: 

Mag. Sonja Kierer
KSV1870 Referentin Region Nord
Kaisergasse 16b, 4020 Linz
Telefon: 050 1870-4011 
E-Mail: kierer.sonja@ksv.at