Insolvenz Familie Benko Privatstiftung - Zwischenstand

  • Gläubiger melden im Insolvenzverfahren der Familie Benko Privatstiftung Ansprüche in Höhe von rund 2,36 Milliarden Euro an.
  • Nach dem heutigen Verhandlungstermin anerkennt der Insolvenzverwalter 130,6 Millionen Euro als berechtigt.

Innsbruck, 08. Oktober 2025: Nachdem nach der ersten Prüfungstagsatzung im Mai 2025 lediglich 49,5 Millionen Euro vom Insolvenzverwalter Dr. Herbert Matzunski als berechtigt anerkannt wurden, gelten nach dem heutigen Termin vor dem Landesgericht Innsbruck Insolvenzforderungen in Höhe von 130,6 Millionen als berechtigt.

Die nunmehr zusätzlich anerkannten Insolvenzforderungen in Höhe von etwa 80 Millionen Euro wurden von zwei Gläubigern geltend gemacht. Beide Gläubiger sind insolvente Gesellschaften der Signa-Gruppe. Die zusätzlichen Forderungen wurden von den jeweiligen Insolvenzverwaltern dieser Gesellschaften beim Landesgericht Innsbruck geltend gemacht.  

Klaus Schaller, Leiter des Kreditschutzverband von 1870, berichtet: „Vor der Insolvenzeröffnung über die Familie Benko Privatstiftungen wurden von der Familie Benko Privatstiftung beträchtliche Beträge von Gesellschaften der SIGNA-Gruppe vereinnahmt und sodann recht rasch an weitere SIGNA-Gesellschaften bzw. Herrn René Benko persönlich weitergeleitet. Diese Millionenbeträge wurden zum Teil im Rahmen von Kreditverträgen mit entsprechenden Rückzahlungsvereinbarungen bzw. titellos an die Familie Benko Privatstiftung überwiesen. Nunmehr fordern die jeweiligen Insolvenzverwalter dieser - die Gelder bereitstellenden und heute in Konkurs befindlichen - SIGNA-Gesellschaften die Rückführung dieser Millionenbeträge. Diese Forderungen sind sohin eine Konsequenz der Eigenschaft des Familie Benko Privatstiftung als Finanzierungsvehikel, als welches die Stiftung im Vorfeld der Insolvenzeröffnung genutzt wurde.“

Der hohe Kapitalbedarf der Familie Benko Privatstiftung bzw. der Umstand, dass immense Beträge über die Konten der Familie Benko Privatstiftung in der Vergangenheit flossen, erklärt sich dadurch, dass sie einen Anteil im Ausmaß von 10,1 Prozent an der – nunmehr ebenfalls insolventen - SIGNA Holding GmbH hielt. Durch das langfristige Halten dieser Beteiligung im Ausmaß von über 10 Prozent verhinderte die Familie Benko Privatstiftung das Entstehen von Grunderwerbssteuern in Österreich und Deutschland. Die SIGNA Holding GmbH führte Kapitalerhöhungen durch, welche die Familie Benko Privatstiftung zwingend mitmachen musste, als ansonsten ihre Steuerblockfunktion verloren gegangen wäre.  

Innsbruck, 08. Oktober 2025

Rückfragen: 

MMag. Klaus Schaller
Insolvenz Innsbruck
Kreditschutzverband von 1870
Verein zu ZVR-Zahl 175263718
6010 Innsbruck, Templstraße 30
Telefon 0501870-3030; Fax: 050187099-8936
E-Mail: klaus.schaller@ksv.at