Mag. Karl-Heinz Grasser - Privatkonkurs

Eröffnung eines Privatinsolvenzverfahrens über Mag. Karl-Heinz Grasser am Bezirksgericht Kitzbühel

Innsbruck, 06.05.2025: Wie der KSV1870 bereits letzte Woche berichtete, ist Herr Mag. Karl-Heinz Grasser insolvenzreif. Auf Antrag des Schuldners hat das Bezirksgericht Kitzbühel ein Schuldenregulierungsverfahren über den ehemaligen Finanzminister eröffnet.

Dem Insolvenzeröffnungsantrag, welcher vom Schuldner bei Gericht eingebracht wurde, ist zu entnehmen, dass es offene Gesamtverbindlichkeiten in Höhe von rund 21.000.000,00 Euro gibt. Hauptgläubigerin ist die Republik Österreich mit Gesamtforderungen in Höhe von über 20.000.000,00 Euro. Diese Verbindlichkeiten stammen aus rückständigen Steuerforderungen in Höhe von etwa 7.900.000,00 Euro. Den Rest der Forderungen der Republik in Höhe von zirka 12.700.000,00 Euro resultiert aus einem Privatbeteiligtenzuspruch im Strafverfahren. Als Folge eines anhängigen Zivilverfahrens zwischen der CA Immobilien Anlagen AG und der Republik Österreich, welchem Herr Mag. Grasser als Nebenintervenient beigetreten ist, könnten weitere – sehr hohe – Forderungen an Herrn Mag. Grasser gestellt werden.

Herr Mag. Karl-Heinz Grasser steht aufgrund der strafrechtlichen Verurteilung unmittelbar vor einem Haftantritt. Trotzdem versucht der Schuldner im Rahmen dieses Schuldenregulierungsverfahrens eine Entschuldung alsbald zu erreichen. Dies kann nur durch eine Einigung mit der Gläubigerschaft erzielt werden.

Klaus Schaller, KSV1870-Leiter in Tirol, erklärt: „Die Forderung der Republik Österreich im Zusammenhang mit dem Verkauf der BUWOG-Wohnungen dürfte in einem Abschöpfungsverfahren von einem Schulderlass ausgenommen sein. Die einzige Möglichkeit einen finanziellen Neustart zu erreichen, besteht – nach derzeitiger Informationslage - für Herrn Mag. Grasser darin, sich mit seinen Gläubigern auf eine Zahlungsplanquote zu einigen.“

Aktuell bietet der Insolvenzschuldner den Gläubigern eine Quote von drei Prozent an. Nachdem sämtliches vorhandenes Vermögen – dieses soll einen Wert von 300.000,00 Euro repräsentieren – durch den Insolvenzverwalter verwertet ist, sollen im Rahmen eines Zahlungsplans – zusätzlich zum Verwertungserlös - diese drei Prozent an die Gläubiger zur Auszahlung gelangen. Nachdem aufgrund des bevorstehenden Haftantritts nicht zu erwarten ist, dass Herr Mag. Grasser in den nächsten Jahren eine Beschäftigung mit einem entsprechenden Einkommen ausüben wird können, soll diese Zahlungsplanquote mit Unterstützung von dritter Seite finanziert werden. Es bleibt abzuwarten, ob mit der Republik Österreich, welche als Hauptgläubigern in diesem Verfahren auftritt, eine Einigung vom Insolvenzschuldner erzielt werden kann. Der KSV1870 erwartet, dass es alsbald diesbezügliche Gespräche und Verhandlungen geben wird.

Zum Insolvenzverwalter wurde Rechtsanwalt Dr. Herbert Matzunski, 6020 Innsbruck, bestellt. Rechtsanwalt Dr. Matzunski ist ein erfahrener Insolvenzverwalter, welcher in der Vergangenheit bereits mehrere prominente Insolvenzverfahren in Tirol (zB das Konkursverfahren des FC Tirol bzw. der FC Wacker Innsbruck GmbH) abwickelte. Das Bezirksgericht Kitzbühel hat den ersten Verhandlungstermin für den 6. August 2025 angesetzt.

Die Angaben konnten in der kurzen Zeit vom KSV1870 noch nicht überprüft werden.

Innsbruck, 06.05.2025

Rückfragen: 

MMag. Klaus Schaller
Insolvenz Innsbruck
Kreditschutzverband von 1870
Verein zu ZVR-Zahl 175263718
6010 Innsbruck, Templstraße 30
Telefon 0501870-3023; 
E-Mail: klaus.schaller@ksv.at