Bonität im Privatleben: Warum Ihre Kreditwürdigkeit mehr zählt, als Sie denken

Wie öffnet oder verschließt Ihre Bonität Türen im Leben? Finden Sie heraus, wie Sie Ihre Kreditwürdigkeit zu Ihrem Vorteil nutzen können.
 

Bonität – ist das nicht hauptsächlich ein Thema für Unternehmen? Dass die Bonität für jeden von uns auch im privaten Alltag eine entscheidende Rolle spielt, ist immer noch nur wenigen bewusst. Wenn Sie beispielsweise einen Kredit aufnehmen, einen Leasingvertrag oder eine andere Finanzierung abschließen möchten, ist Ihre Bonität ebenso entscheidend wie beim Kauf von Produkten (z. B. ein Handy) oder beim Mieten einer Wohnung. Nur bei entsprechend positiver Bonität wird ein Unternehmer einen Vertrag mit Ihnen abschließen. 

Was bedeutet Bonität eigentlich?

Zuerst zur Begriffsklärung: Was ist die Bonität überhaupt? Auch als Kreditwürdigkeit bekannt ist die Bonität ein Maß dafür, wie wahrscheinlich es ist, dass eine Person ihre finanziellen Verpflichtungen erfüllt. Im Grunde hat es sehr viel mit dem Hausverstand zu tun und der Frage, ob sich jemand nur das kauft, was er sich auch leisten kann. Und genau das prüfen Unternehmen oder auch Banken vor einem Geschäftsabschluss. Aufgrund der kaufmännischen Sorgfaltspflicht sind sie nämlich dazu verpflichtet. Die Ermittlung der Bonität einer Privatperson erfolgt durch eine Analyse verschiedener finanzieller und persönlicher Faktoren und wird von Kreditauskunfteien wie dem KSV1870 oder Finanzinstitutionen durchgeführt. Nachdem jede Auskunftei auf unterschiedliche Daten zugreift und diese entsprechend dem eigenen Scoring- bzw. Ratingmodell gewichtet, kann sich die Bonität je nach Auskunftei unterscheiden. 

Entscheidende Faktoren für Ihre Kreditwürdigkeit.

Unternehmen können und müssen jeweils für sich bestimmte Rahmenbedingungen festlegen, anhand dieser sie entscheiden, mit einer Privatperson einen Vertrag einzugehen oder nicht. Aber was sind eigentlich die relevanten Faktoren, wenn es um die finale Einschätzung der Kreditwürdigkeit geht? 

+ Kreditscore: Kreditauskunfteien sammeln Daten unter anderem über die Kreditgeschichte einer Person, einschließlich Informationen über bestehende und abgeschlossene Kredite, Zahlungshistorie, Kreditauslastung. Der Kreditscore ist eine Zahl, die diese Informationen zusammenfasst und daraus die Kreditwürdigkeit ableitet und auf einer Skala abbildet. Wir beim KSV1870 sprechen hier auch vom KSV1870 RiskIndicator

+ Schuldenstand und Kreditauslastung: Wie viel Schulden eine Person hat und wie viel ihres verfügbaren Kredits nutzt sie? Eine hohe Verschuldung oder eine hohe Auslastung bestehender Kreditlinien kann sich negativ auf die Bonität auswirken.

+ Einkommen und Beschäftigungsstatus: Ein stabiles und ausreichend hohes Einkommen ist ein positiver Faktor. Es zeigt, dass die Person wahrscheinlich in der Lage sein wird, bestehende und zukünftige Schulden zu bedienen. 

+ Persönliche Informationen: Dazu können das Alter, der Familienstand, die Anzahl der abhängigen Personen und manchmal auch der Wohnort gehören. Diese Faktoren können indirekt die finanzielle Stabilität beeinflussen.

Schlechte Bonität – was nun?

Ist die Bonität weniger gut, heißt das nicht automatisch, dass ein Geschäft nicht zustande kommt. Denn die Entscheidung liegt beim Geschäftspartner selbst. Möglich ist zum Beispiel, dass eine Bank einen Kredit über 100.000 Euro nicht bewilligt und als Alternative einen Kredit in Höhe von 75.000 Euro anbietet. Eine schlechte Bonität kann auch zu höheren Kreditzinsen führen. Warum? Weil dann das Risiko eines Zahlungsausfalls höher ist als bei guter Bonität. Die Unternehmen/Banken „preisen“ das erhöhte Risiko möglicherweise ein. 

Bescheid wissen 

Wer wissen möchte, wie es um seine eigene Bonität bestellt ist, kann diese bei Wirtschaftsauskunfteien wie uns abfragen. Der KSV1870 bietet InfoPässe für unterschiedliche Zwecke an, die zur Vorlage gedacht sind – etwa beim Vermieter, bei Finanzberatungen oder Behörden. Gleichzeitig besteht aber auch die Möglichkeit, eine Auskunft nach Art 15 DSGVO zu beziehen, um zu erfahren, welche Daten von einem selbst gespeichert werden. Damit es gar nicht erst zu Problemen bei Kaufabschlüssen kommt, gibt es von mir 5 Tipps, um eine gute Bonität zu behalten oder wieder zu einem guten Rating zu gelangen.

5 Tipps für eine gute Bonität:

Tipp 1: Vermeiden Sie konsequent Zahlungsstörungen.

Tipp 2: Entscheidend ist, Rechnungen immer pünktlich zu zahlen – auch bei kleineren Summen.

Tipp 3: Suchen Sie bei Inkassofällen, zum Beispiel bei Ratenzahlungen, aktiv und schnell eine Lösung.

Tipp 4: Schließen Sie nur dann Ratenzahlungen zur Finanzierung von Konsumgütern ab, wenn Sie diese wirklich bezahlen können.

Tipp 5: Bezahlen Sie Kreditraten fristgerecht. Kontaktieren Sie bei Problemen aktiv und schnell Ihre Bank.

 

Die Bonität ist der Schlüssel zu finanzieller Freiheit und Sicherheit. Wichtig: Es sind immer die Unternehmen, die individuell entscheiden, wie sie mit der jeweiligen Bonität einer Person umgehen. Der KSV1870 liefert dazu die Daten. Mehr Informationen finden Sie auf unserer Website.