Komm an Board, lieber Kunde!

Das sogenannte Onboarding von Kunden hat bei Unternehmen große Bedeutung. Ihre Daten sollen korrekt und geprüft sein, bevor es so richtig losgeht. Wie Open Finance hier helfen kann, lesen Sie in diesem Blog.

Ruckzuck war das früher erledigt. (Neu-)Kunden haben nach Vertragsabschluss ihre Daten (Name, Adresse, Telefonnummer, Bankverbindung) bekanntgegeben, die Buchhaltung des Unternehmens wurde informiert und das Onboarding des Kunden war auch schon wieder erledigt. Doch so schön kurze Wege auch sein mögen, diese Zeiten sind vorbei. Heute ist das sogenannte Onboarding von Kunden ein großes Thema, denn es gilt, jeden Kunden eindeutig zu identifizieren und seine Angaben zu prüfen. In erster Linie geht es darum, seine Identität festzustellen, die Korrektheit der Adresse und gegebenenfalls auch wirtschaftliche Hintergründe zu prüfen - Stichwort „Know Your Customer“ (KYC). Aufgrund fortschreitender Regulatorik und stetig intensiver werdender Datenschutzbestimmungen ist das jedoch einfacher gesagt als getan. Das KSV1870 Unternehmen FINcredible hat eine Lösung entwickelt, die dem Onboarding von Kunden beinahe wieder die Leichtigkeit von früher zurückgibt. 

Kontodaten sind wie Diamanten mit höchster Reinheit

Der Ursprungsgedanke der Lösung war, bei neuen Geschäfts- oder Zahlungsprozessen auf Kundendaten zurückzugreifen, die bereits KYC-geprüft sind. Konkret, die Kontodaten bei Banken. Schließlich hat jedes Unternehmen und so gut wie jede Privatperson zumindest ein Konto. Und im Zuge der Kontoeröffnung wurden bereits alle Angaben strengstens geprüft. Warum also nicht die Daten, die Kunden einem Unternehmen bekanntgeben, mit dessen Kontodaten bei einer Bank „matchen“? Der Lösungsanbieter FINcredible hat eine Antragsstrecke entwickelt, die genau darauf abzielt. Möglich wurde dies aufgrund der Payment Service Directive 2 (PSD 2) der EU, die es Drittanbietern ermöglicht, auf Kontodaten von Banken zuzugreifen. Wichtiger Nachsatz: Das ist nur möglich, wenn der Kontoinhaber diesem Prozess dezidiert zustimmt.

Was ist nun die besagte Antragsstrecke?

Ausgangspunkt ist häufig ein Button, QR-Code (auch in einer Mail) oder eine Landingpage eines Unternehmens. Klickt der Kunde darauf, dann startet eine digitale Antragsstrecke. Diese wird von FINcredible betreut und ist auch entsprechend gekennzeichnet. Im Rahmen dieses Prozesses wird transparent, welche Daten geprüft werden. Je nach Anwendungszweck kann dies der einfache ID-Check via Abgleich mit dem Konto sein (Identitätscheck), ein digitales SEPA-Mandat oder auch der Zugriff auf Kontotransaktionen – in der Regel, um eine Haushaltsrechnung zu erstellen. Folgende Branchen können von solchen Lösungen profitieren und damit das Kunden-Onboarding vereinfachen: Finanzdienstleister, Real Estate, E-Commerce, Mobility oder auch Versorger & Kommunikationsdienstleister. 

Anwendungen: wofür das alles?

Die möglichen Anwendungsmöglichkeiten der Lösung könnten vielfältiger nicht sein. Ein paar Beispiele: 

  • Banken können, wenn eine Person ein zweites Konto eröffnen möchte, die Stammdaten des ersten Kontos (Referenzkonto) mit den Angaben „matchen“, um die Identität zu prüfen. Aufwendige und kostspielige Video-Ident-Verfahren werden damit hinfällig.
  • E-Commerce: Um Betrug zu verhindern, können Online-Anbieter via Antragsstrecke die Identität von Kunden bzw. Neukunden beim Kauf eines Produktes prüfen.
  • Banken und Versicherungen benötigen eine starke Authentifizierung, um mit ihren Kunden digital (häufig auch via eigene App) kommunizieren zu dürfen. Diese Zustimmung kann mittels Antragsstrecke eingeholt werden. Sidenote: Das ist auch eine gute Lösung, um bestehende, analoge Kunden in die kostengünstigere, digitale Kommunikationswelt zu führen.   
  • Non-Profit-Organisationen haben mithilfe der Antragsstrecke die Möglichkeit, Spenden via gesichertem SEPA-Lastschriftmandat digital „abzuschließen“.
  • Vermieter möchten häufig wissen, ob ein Interessent auch in der Lage ist, die Miete zu bezahlen. Gewährt der potenzielle Mieter den Zugriff auf die Zahlungsinformationen auf seinem Konto, dann schafft eine Haushaltsrechnung Klarheit.
  • Parkraumbewirtschafter haben die Chance, ganze Geschäftsprozesse auszulagern. Wir überprüfen die Identität, übernehmen die Lenkererhebung, erstellen die Rechnungen und übernehmen gegebenenfalls auch Mahnungen.

Einmal implementiert und damit hochskalierbar

Ziel aller Lösungen ist es, unseren Kunden digitale Lösungen mit hohem Automatisierungsgrad anzubieten, im Rahmen derer sie gesetzliche Auflagen erfüllen können. Gleichzeitig wollen wir den Endkunden mit wenigen Klicks durch eine Anwendung führen. Mit welchen Informationen wir dabei auch arbeiten, die Daten werden nach Weitergabe an unseren Kunden nur für wenige Stunden (aus Gründen der Nachvollziehbarkeit bzw. für den Fall von Reklamationen) gespeichert. Damit ist die FINcredible-Lösung zu 100 Prozent DSGVO-konform. Einsetzbar ist diese Form des Onboardings bzw. die Antragsstrecke EU-weit. Sie ermöglicht den Zugriff auf die Kontodaten von rund 9.500 Banken – sofern der Endkunde zustimmt. 

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass in heutigen Zeiten korrekte Kundendaten der Dreh- und Angelpunkt einer sicheren, funktionierenden Kundenkommunikation und in weiterer Folge sicherer Zahlungstransaktionen sind. Darüber hinaus erwarten sich unsere Kunden immer häufiger Komplettlösungen. Solche umfassen die Identitätsprüfung, die Risikoprüfung bis hin zur Übernahme kompletter Prozesse durch den KSV1870. Diesen Anspruch erfüllen wir insofern, als die Antragsstrecke keine Stand-Alone-Lösung ist, sondern sich mit klassischen KSV1870 Bonitätsinformationen und Lösungen im Bereich Forderungsmanagement kombinieren lässt. Und damit schließt sich der Kreis.