Z wie Zukunft - Warum Unternehmen jetzt digitalisieren sollten

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Laut unserer Umfrage ist alles easy bei den Unternehmen. Sie blicken der Digitalisierungswelle offenen Auges entgegen. Entspannt. Zu entspannt für meinen Geschmack. Zwar wurde die Wichtigkeit grundsätzlich erkannt – ganz besonders von großen Betrieben -, jedoch brodelt der Digitalisierungskessel im KMU-Land Österreich insgesamt auf niedriger Temperatur. An eine komplette Transformation als Auswirkung glauben nur 17 Prozent der befragten Unternehmen. Die Mehrzahl der Betriebe plant daher auch nur moderate Anpassungen und diese vorrangig in der Administration.
 
Diese Verortung könnte zu kurz gegriffen sein, denn die Digitalisierung birgt das Risiko, dass ganze Geschäftsmodelle obsolet werden. Möglicherweise kann ein kurzfristiger Sieg im Rahmen eines Abwehrkampfes etablierter Unternehmen gegen innovativere Player für eine Atempause sorgen, jedoch lässt sich das Neue nicht auf Dauer aufhalten. Ganz besonders nicht, wenn die Kunden „auf die innovativen Lösungen stehen“. Die Musikindustrie hat das bitterlich lernen müssen. Die Taxiunternehmen (Stichwort Uber) sind gerade dabei. Im   Finanzierungsbereich bereiten die FinTechs den etablierten Playern Kopfschmerzen. Und bei den Smartphone-Herstellern hat sich der enorme Innovationsdruck sogar zu einer Konstante erhoben.    
 
Was ist also zu tun? Unternehmen sind gut beraten, die entsprechenden Tendenzen schon am Start zu antizipieren. Die Entwicklung einer Digitalstrategie kann - auch bei KMU - kein Fehler sein. Mitarbeiter zu fördern, die das Thema vorantreiben sowieso nicht. Und der Aufgabenbereich sollte auch formal innerhalb der Organisation verankert werden. Viele große Betriebe haben das bereits verstanden. Immer öfter leisten sie sich einen Chief Digital Officer (CDO). Ihr Anteil in den Unternehmen wächst insbesondere in Europa, das auf Innovationen angewiesen ist, rasant. Sie wollen digitale Entwicklungen selber vorantreiben und Impulsgeber bleiben. Diesen Unternehmen ist klar, dass das Neue zu bekämpfen, aber auch die Zeit des Zuwartens vorbei ist. Aus der Defensive lässt sich kaum der Takt angeben.

Diesen Artikel finden Sie im forum.ksv 3/2017.
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