Presseinformation
Nach dem vorliegenden Insolvenzeröffnungsantrag hatte die Schuldnerin in den letzten Jahren massive operative Probleme. Demnach herrsche am Markt für Turbinen und Turbinenteile ein starker internationaler Wettbewerb. Während die Schuldnerin weiter lokal gefertigt habe, habe der Mitbewerb Komponenten aus Billiglohnländern zugekauft. Einhergehend mit den unter Druck geratenen Preisen für die hergestellten Produkte, hätten sich die Gewinnmargen in nahezu allen Geschäftsfeldern der Schuldnerin stark reduziert. Ebenso sei die Schuldnerin von Verkehrsbeschränkungen aufgrund der Corona-Pandemie stark betroffen gewesen. Zusammen mit den sich in den letzten Monaten ergebenden Kostensteigerungen in vielen Bereichen des Produktionsprozesses habe dies zu weiteren operativen Verlusten geführt.
Ob die Insolvenzverwaltung den schuldnerischen Betrieb ohne weitere Nachteile für die Gläubiger fortführen kann, wird sich zeigen. Diese Entscheidung wird zeitnah zu treffen sein. Es bleibt insbesondere abzuwarten, ob die Schuldnerin in der Lage ist, nachvollziehbar darzustellen, dass eine Fortführung auf wirtschaftlich soliden Beinen stehen kann.
Die Schuldnerin gibt im Eröffnungsantrag an, dass aktuell die Einbringung eines Sanierungsplanvorschlages nicht angedacht sei. Diese Ankündigung lässt darauf schließen, dass es entweder zur Schließung und Liquidation des Standortes in Hall oder zur Übertragung dieser Organisationseinheit im Rahmen eines Assetdeals auf eine Übernehmergesellschaft kommen wird. Die diesbezügliche Entwicklung bleibt abzuwarten. In diesem Verwertungsszenario kommt insbesondere dem Insolvenzverwalter eine zentrale Funktion zu.
Dem Insolvenzeröffnungsantrag ist zu entnehmen, dass Verbindlichkeiten in Höhe zirka 16,6 Millionen Euro aufgelaufen sind. Davon betragen die Bankverbindlichkeiten etwa. 6,5 Millionen Euro und sollen diese zur Gänze besichert sein.