Insolvenz: SPS Maschinenbau GmbH
This content is available in German only. Letztes Update: 27.11.2025 |Basisdaten
- KSV1870 Nummer1584790
- Insolvenznummer204317
- Name lt. EdiktSPS Maschinenbau GmbH
- AntragstellerSchuldner
- GerichtLG-Wels
- Geschäftszahl20S202/25v
- Tagsatzung29.01.2026; 11:45; Saal 101
- Tagsatzungsart1. Gläubigerversammlung, Prüfungstagsatzung und Berichtstagsatzung
- Tagsatzung12.02.2026; 13:30; Saal 101
- TagsatzungsartSanierungsplantagsatzung und nachträgliche Prüfungstagsatzung
- InsolvenzverwalterMag. Günther Eybl Rechtsanwalt
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Branchen100% Herstellung von sonstigen nicht wirtschaftszweigspezifischen Maschinen a.n.g.
- Tätigkeitsbereichzuletzt: Betrieben werden die Errichtung von Industrieanlagen (u.a. Fördertechnik, Stapleranlagen, Pressen) und der Sondermaschinenbau.
- Gründungsjahr1980
- FirmenbuchnummerFN 301652 g
- UID-NummerATU63748047
- OENB-Nummer8322554
- Datum der letzten Bilanz31.12.2024
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Ehemalige Firmennamen
MFW Maschinenbau GmbH
Presseinformation
Am 18.11.2025 wurde über das Vermögen der
SPS Maschinenbau GmbH, 4813 Altmünster, Am Nußbaumhof 29
ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung am Landesgericht Wels eröffnet.
Gegenstand des Unternehmens: Erstellung von Komplettlösungen für Automationsprojekte im Bereich Aluminiumextrusionsanlagen
Gesellschafter: SPS Holding GmbH (80 %), Alpha-S GmbH (20 %)
Geschäftsführer: Ing. Egon Gillinger, Ing. Stephan Seidel
Betroffene Dienstnehmer: 23
Betroffene Gläubiger: ca. 60
Aktiva: wird noch bewertet
Passiva: rund 4,24 Millionen Euro
Ab sofort können Gläubigerforderungen über den KSV1870, der die Gläubiger vertritt, bis zum 15.1.2026 angemeldet werden. Mail: insolvenz.linz@ksv.at
Das bereits 1980 gegründete Unternehmen ist Anbieter von Komplettlösungen für Automationsprojekte inklusive Lieferung von Mechanik, Elektrik, Softwareerstellung, Montage, Inbetriebnahme und Service. Die Automationsprojekte betreffen in erster Linie Aluminiumextrusionsanlagen, wobei die Antragstellerin im Wesentlichen intralogistische Leistungen innerhalb der SPS-Gruppe erbringt. Der Maschinenbau erfolgte durch die Schuldnerin, Software/Elektrik/Engineering durch die SPS Technik GmbH sowie der teilweise Zusammenbau bzw. die Fertigung durch die SPS Automation Sp.z.o.o. in Polen.
Im dem KSV1870 vorliegenden Insolvenzantrag werden folgende Gründe für die Insolvenz angeführt: Multiple Ursachen wie die Corona Pandemie, der Rückgang der Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Industrie- und Gewerbeunternehmen, aber auch hohe Preissteigerungen beim Materialzukauf, ein hoher Fremdleistungsanteil und letztendlich auch zu optimistische Projektkalkulationen führten im Geschäftsjahr 04/2021 bis 03/2022 zu einem Jahresfehlbetrag der Antragstellerin in einer Größenordnung von etwas mehr als minus 2,3 Millionen Euro und einem negativen Eigenkapital. Man reagierte seitens der Geschäftsführung dahingehend, dass man unverzüglich mit Hilfe eines Unternehmensberaters eine Fortbestehensprognose und ein Sanierungskonzept erarbeitete. Neben anderen Maßnahmen erfolgte ein Mitarbeiterabbau von 32 auf 23 Dienstnehmer. Die Maßnahmen fruchteten vorerst, man konnte noch Ende August 2025 ein positives Betriebsergebnis von rd. 1 Million Euro erzielen. Trotz vieler Auftragsanfragen führte die verhaltene Konjunktur- und Wirtschaftslage aber schlussendlich dazu, dass einige Großkunden die erwarteten Aufträge nicht erteilten. Da die laufenden Bauprojekte keine ausreichende Kapazitätsauslastung darstellen, hat sich nun ein mittelfristiger Liquiditätsengpass abgezeichnet, der die gegenständliche Insolvenzantragstellung nötig machte.
„Den betroffenen Gläubigern wird ein 20 %iger Sanierungsplan, zahlbar binnen 24 Monaten ab seiner Annahme, angeboten“, berichtet Alexander Meinschad vom KSV1870. Dieser soll durch Fortführungserlöse im Falle der Erteilung der erwarteten Großaufträge und – sollten diese nicht zeitnah eintreffen – aus der Gesellschaftersphäre finanziert werden.
Zum Insolvenzverwalter wurde Mag. Günther Eybl, Rechtsanwalt in 4810 Gmunden, bestellt.
Die erste Gläubigerversammlung, Berichts- und Prüfungstagsatzung finden am 29.1.2026 am Landesgericht Wels statt. Am 12.2.2026 werden die Gläubiger dort über den angebotenen Sanierungsplan verhandeln und abstimmen.
Die Angaben des schuldnerischen Unternehmens konnten in der kurzen Zeit vom KSV1870 noch nicht ausreichend überprüft werden.
Linz, 18.11.2025